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Die alte Herzogstadt Vohburg - im Wandel der Zeit

Geschichte und Tradition

Vohburg liegt am Südufer der Donau, 17 km nordöstlich von Ingolstadt. Durch den Ort verläuft die B 16 a und die Staatsstraße 2232. Das südlichste Stadtgebiet wird von der B 16 tangiert. Beide Bundesstraßen führen zur BAB München - Nürnberg. Duch den Bahnhof ist Vohburg an die Eisenbahnstrecke Ingolstadt-Regensburg angeschlossen. Außerdem verkehren täglich Linienbusse von Vohburg nach Ingolstadt und zurück.

Geschichtliches über Vohburg

Im Jahre 1973/74 kamen auf dem Burgberg Scherben und Gefäßfragmente ans Licht, die vom Landesamt für Denkmalpflege (LfD) der frühen bis mittleren Bronzezeit zugeordent wurden. Der Burgberg war demnach bereits um 1500 v. Chr. bewohnt. Erdabschürfungen legten umfangreiche Grundmauern der einstigen "Vohburg" frei.

Um 895 (Karolingerzeit) wird eine "größere befestigte Hofanlage" auf dem Burgberg erwähnt, die einem Pernhard de Vohapurch gehörte. Aus ihr entwickelte sich die Ur-Vohburg. Von 911 - 1081 sind hier die Grafen von Vohburg nachzuweisen. Durch Heirat kamen dann die Markgrafen der Diepoldinger in den Besitz der Burg. Diepold II. hat das Egerland (provinzia egere) dem Deutschen Reich angegliedert. Die Vohburg wurde dreimal zerstört: 1104, 1315 und 1641.

Ab 1204 war die Burg im Besitz der Wittelsbacher. Elisabeth, die Tochter von Herzog Otto des Erlauchten, heiratete hier 1246 den Hohenstaufenkönig Konrad IV. Vohburgs "Hohe Zeit" war unter Ludwig dem Strengen. Der Herzog hatte auf der Burg nachweislich von 1291 bis 1294 die Verwaltungszentrale seines gesamten Hoheitsgebietes eingerichtet. Sämtliche Münzsteuern des Landes flossen nach Vohburg, das damals mehrfach als "Stadt" erwähnt wird.

Agnes Bernauer Statue1414 baute Herzog Ernst von Bayern die seit 1316 zerstörte Veste wieder auf. Sein Sohn Albrecht III. bewohnte sie von 1431 bis 1435 mit der schönen Augsburger Baderstochter Agnes Bernauer und heiratete sie heimlich gegen den Willen seines Vaters. Angeblich entsprossen dieser Ehe zwei Kinder, Albrecht vom Hofe und Sibylle.

Die Vohburger Kolpingfamilie führt seit 2001 die Agnes-Bernauer-Festspiele auf dem historischen Burgberg in Vohburg auf. 2009 feiern die Festspiele ihr 100-jähriges Jubiläum. Näheres unter Agnes-Bernauer.

Nach dem Tod der Bernauerin im Jahre 1435 und nach der endgültigen Zerstörung der Burg 1641 durch die Schweden siechte der Glanz Vohburgs dahin. Es nannte sich wieder "Markt". 1952 wurde Vohburg wegen seiner geschichtlichen Vergangenheit, seines städtischen Gepräges und seines Aufbauwillens wieder zur "Stadt" erhoben.


Der Name Vohburg (früher: Voheburch, Vohenpurg, Voheburg) bedeutet "Fuchsburg, weshalb die Stadt im Wappen einen springenden Fuchs führt.

Das älteste Wappen Bayerns stammt aus dem Jahre 1477 und kann im Burgtor und im Rathaus besichtigt werden.

Durch die Ansiedlung einer Erdölraffinerie der Deutschen BP (1963/67) und eines Dampfkraftwerkes der IAW wurde eine deutliche Aufwärtsentwicklung eingeleitet.

Mit der Eingliederung der ehemaligen Gemeinden Dünzing, Hartacker, Irsching, Menning, Oberhartheim und Rockolding hat sich das Hoheitsgebiet von 483 ha auf 4515 ha vergrößert: die Einwohnerzahl beträgt derzeit ca. 7.200. Innerhalb der Region 10 ist Vohburg ein Kleinzentrum.

Die Sehenswürdigkeiten der Stadt ergaben sich aus ihrer Geschichte . So ist die Altstadt um den Burgberg angelegt, der aus einem mächtigen Hügel (Juraausläufer) besteht. Malerische Wege und Gassen führen durch das Burgtor zum Burgbergareal mit der Pfarrkirche St. Peter und dem sanierten Pflegschloss. 

Im Jahr 2007 zog die Verwaltung in die zum Rathaus umgebaute Andreaskirche am Stadtplatz um.

Die Arbeiten begannen im Herbst 2004 mit der umfangreichen Fundmentunterfangung. Anschließend wurden zwei Stahlbetondecken eingezogen. Die historische Holzbalkendecke über dem zweiten Obergeschoss, die ehemaligen Kirchendecke, blieb samt ihrer Stuckierung erhalten, wurde saniert und nach den Erfordernissen des Brandschutzes ertüchtigt.

Der Dachstuhl wurde repariert, wobei die ehemaligen Hängegewerke im zweiten Obergeschoss durch unterstützende Pfeiler mit Längsunterzügen ersetzt wurden. Die Dachdeckung des Kirchenschiffs wurde erneuert. Die liegenden Dachgauben sind ein Zugeständnis, um die Nutzung des Dachraums zu ermöglichen.

Am Langhaus musste mit Ausnahme des Westgiebels der gesamte Außenputz erneuert werden. Der Kirchturm mit seinen Blendwerken ist samt Putz ohne Änderung erhalten geblieben, lediglich der Anstrich wurde erneuert. Die Holzkonstruktion des Turmhelms und der Glockenstuhl aus dem Jahr 1466 wurden nach denkmalpflegerischen Grundsätzen in Stand gesetzt. Die glasierten Dachziegel des Turms wurden größtensteils wiederverwendet. Die Umbau- und Sanierungkosten beliefen sich auf ca. 4 Mio. €.

Vohburg verfügt über eine moderne, generalsanierte Grund- und Hauptschule mit Ganztagsschule, sowie drei Kindergärten, darunter ein Integrationskindergarten, sowie eine Kinderkrippe und einen Hort.

Für die ältere Bevölkerung bietet das neu erbaute Seniorenheim "Herzog Albrecht" die Möglichkeit einer ortsnahen Betreuung.